Für alle statt für wenige


Eigentlich eine Selbstverständlichkeit

Von Dieter Rehmann, 18. November 2020

Eigentlich geht es bei dieser Initiative um eine Selbstverständlichkeit. Um etwas, das man schon kleinen Kindern beibringt: Nämlich, dass man dafür geradestehen muss, wenn man etwas angerichtet hat. Leider ist es aber so, dass dies in Bezug auf die Zerstörung der Umwelt, das Vergiften von Grundwasser und das Unterstützen von Kinderarbeit keineswegs der Fall ist. Im Gegenteil. Grosskonzerne wie Glencore, Syngenta und Lafarge Holcim, verschmutzen im rechtsfreien Raum in Staaten ohne funktionierende Justiz Flüsse und ganze Landstriche. Sie beuten Menschen aus und schaden deren Gesundheit, ohne dafür die Konsequenzen zu tragen.
Das soll und muss sich nun ändern. Grosskonzerne sollen nicht mehr länger wegschauen können. Mit dieser Initiative sollen sie künftig für ihr Fehlverhalten haften. Sie sollen sich präventiv für Standards einsetzen müssen, die dafür sorgen, dass Menschenrechte eingehalten werden und die Natur geschützt wird. Und wenn sie das nicht tun, so soll die Initiative Haftungsklagen nach Schweizer Recht ermöglichen.
Eben, eigentlich geht es bei dieser Initiative um eine Selbstverständlichkeit und es ist angesichts so vieler Beispiele tragisch, dass die Freiwilligkeit in diesem Bereich offensichtlich nicht funktioniert hat. Skrupellose Grosskonzerne, die sich auf Kosten von Menschen und Natur einen Vorteil verschaffen wollen, gehören zur Rechenschaft gezogen.
Deshalb stimme ich am 29. November aus Überzeugung Ja zur wichtigen Konzern-Initiative.

Miriam Locher, Landrätin